Anton Grübnau, Dorfchronik 1959, Teil 1
Der Maler Kossenhaschen bewohnte um 1836 das obige Haus. Es ist wahrscheinlich von ihm oder seinem Vater Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut. Maler Kossenhaschen hatte mehrere Ehrenämter inne. Als Mitglied des Kirchspielausschusses (Kirchenrat) wirkte er 1836 bei der Beschlussfassung über den Ankauf von Land an der Grabstederstraße zur Anlegung eines Friedhofes in Bockhorn mit. (Protokoll des Kirchspielausschusses von Bockhorn im Jahre 1836)
Zu dem Besitztum des Kossenhaschen gehörten auch einige Ländereien. Es waren Lehmweiden. Johann Suhren hat diese später angekauft, um den Lehm für die Ziegelsteinherstellung zu verwenden. Nach dem Tode des Malers Kossenhaschen eröffnete dessen Sohn in dem väterlichen Hause ein Kolonial- und Gemischtwarengeschäft. Die Tochter Mathilde des Kaufmanns Anton Kossenhaschen heiratete 1878 den Junglehrer Thorbeck in Steinhausen.
Der Kaufmann Heinrich Vollmer erwarb 1880 das Geschäftshaus für 12 000 Mark. H. Vollmer stammte aus dem Kreise Sulingen in Hannover. Er war ein sehr strebsamer und zielbewusster Kaufmann, im Dorfe sehr beliebt. Die Eheleute hatten 2 Kinder, 1 Tochter und 1 Sohn. Um seinen Kindern eine gute Schulbildung zu geben, ließ er sie in Bockhorn unterrichten. Dort bestand bis etwa 1900 eine Privatschule. Lehrer war der jeweilige Pfarrer. Nur wenige Kinder erhielten dort Unterricht.
Die Schule befand sich in dem Haus, welches an der Steinhauserstraße liegt, und zwar ist es das siebente Haus nach der Lauwerschen Besitzung. Ein schweres Missgeschick traf die Familie Vollmer um 1900. Der Vater erkrankte an einer Lungenentzündung und starb an den Folgen. Die Frau, durch den Tod ihres Mannes seelisch gebrochen, führte das Geschäft mit den Kindern weiter. Die Tochter Clara heiratete 1912 einen Gärtnereibesitzer in Emden. Der Sohn Alfred führte einen leichtsinnigen Lebenswandel und so musste das Geschäft verkauft werden. Die Mutter verlebte ihren Lebensabend bei der Tochter in Emden.
Heinrich Jungclaus erwarb das Geschäftshaus 1913 für 23 000 Mark. Jungclaus starb nach dem zweiten Weltkrieg. Er hatte wesentliche bauliche Veränderungen an dem Hause vorgenommen. Sein Sohn Jonny geboren 1914 führte seit dem Tod des Vaters das Geschäft.
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